Deutsch: 1849 erbaute kleine Kapelle des San Carlo Borromeo, bekannt als 'Kapelle des Sepolcreto (lat.=Beerdigung/Grab)', Anbau der Villa Borbone, Viareggio. Villa Borbone liegt zwischen
Viareggio und dem südlich gelegenen, jetzigen Badeort Torre del Lago, wo auch jetzt das historische Wohnhaus des berühmten Komponisten
Giacomo Puccini steht. Zum Schutz vor dem Seewind und Strandverlusten pflanzte man hier entlang des Meeres Pinien. Diese Pinienwälder bilden heute große Parks, die weit nach Süden reichen. Teilweise sind sie als Naturpark Migliarino, San Rossore, Massaciuccoli ausgewiesen. In der Nähe der Stadt werden sie als Naherholungsgebiet und für Veranstaltungen genutzt. Die Villa Borne liegt in einem Park, der zum Naturreservat von San Rossore gehört. 1822 wurde hier ein Jagdhäuschen für ein Parkgelände vom Architekten Lorenzo Nottolini (1787-1851) für die postnapoleonische Herzogin von Lucca
Maria Luisa de Borbón (1782-1824) errichtet. Erst ihr Nachfolger und einzige Sohn
Karl II. (Parma) (1799-1883) veränderte diese Immobilie in Viareggio und ließ hier um 1850 diesen größeren dreistöckigen Zentralkörper mit zwei zweistöckigen Seitenflügeln erbauen. Auch wurde hier 1849 die kleine Kapelle des San Carlo Borromeo, bekannt als 'Kapelle des Sepolcreto (lat.=Beerdigung/Grab)' auf Wunsch des Herzogs Carlo III di Borbone erbaut. Er wollte, dass seine Familie der Borbonen an der Messe teilnehmen konnte, indem sie die Kirche über einen privaten Durchgang erreichen konnte. 1847, nach Tod der Herzogin von Parma
Marie-Louise von Österreich (1791-1847), u.a. auch Witwe Napoleons I., fiel ihm und seiner Familie, gemäß Wiener Kongress, per Rückfall das Fürstentum Parma wieder zu. Folglich waren auch wieder Gelder für Bautätigkeiten frei. Der 1854 in Parma erstochene
Ferdinand Karl III. von Parma (1823-1854) und sein Sohn und letzter regierender Herzog von Parma, Piacenza und Guastalla und 18-facher Vater
Robert I. (Parma) sind in diesem Kirchlein beigesetzt, das Ende des 19. Jahrhunderts mit Werken aus Marmor des Architekten Giuseppe Pardini (1799-1884) aus Lucca geschmückt wurde. Hier links im Bild.