Joseph Martin Kraus: diferència entre les revisions

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{{IniciBio}} fou un compositor [[Alemanys|alemany]]-[[Suecs|suec]] de l'[[Classicisme musical|època clàssica]], [[mestre de capella]] a la cort del [[Rei de Suècia|rei suec]] [[Gustau III de Suècia]]. i director de la [[Reial Acadèmia Sueca de Música]].
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== Biografia ==
[[Fitxer:Kraus Miltenberg.jpg|thumb|Geburtshaus in Miltenberg]]
[[Fitxer:Kraus standbeeld.jpg|thumb|Denkmal in der Geburtsstadt Miltenberg]]
Joseph Martin Kraus, Sohn des [[kurmainz]]ischen Beamten Joseph Bernhard Kraus und der Anna Dorothea geb. Schmidt, wurde in [[Miltenberg]] geboren. Er verbrachte die ersten drei Lebensjahre in [[Amorbach]], wo der Vater zunächst Stadtschreiber war. 1761 zog die Familie nach einer kurzen Zeit in [[Osterburken]] nach [[Buchen (Odenwald)]], wo der Vater die Stellung des kurmainzischen [[Amtskeller]]s erhielt. Joseph Martin Kraus ließ bereits als Schüler eine deutliche musikalische Begabung erkennen, die durch den Rektor der Buchener Lateinschule, [[Georg Joseph Pfister]] (1730–1807), und den Kantor [[Bernhard Franz Wendler]] (1702–1782) gefördert wurde. 1768 kam Joseph Martin Kraus nach [[Mannheim]], wo er das [[Jesuiten]]gymnasium und das Musikseminar besuchte und besonders durch die [[Pater|Patres]] [[Alexander Keck]] (1724–1804) und [[Anton Klein SJ|Anton Klein]] (1748–1810) eine gute Ausbildung in Musik genoss.

Anfang 1773 begann Kraus&nbsp;– wohl auf Wunsch seines Vaters&nbsp;– ein Studium der [[Rechtswissenschaft]]en an der [[Johannes Gutenberg-Universität Mainz|Universität Mainz]]. Noch im gleichen Jahr wechselte er an die [[Universität Erfurt]], um seine Studien dort fortzusetzen. Während des Studiums beschäftigte er sich auch intensiv mit Musik. Im November 1775 musste er seine Studien aufgrund eines Verleumdungsprozesses gegen seinen Vater für ein Jahr unterbrechen. In dieser Zeit schrieb er den ''Tolon'', ein Trauerspiel in drei Akten, und er komponierte kirchenmusikalische Werke wie ein [[Requiem]], ein [[Te Deum]], zwei [[Oratorium|Oratorien]] (''Die Geburt Jesu'' und ''Der Tod Jesu'') und die [[Motette]] ''Fracto Demum Sacramento''.<ref>[http://www.zeit.de/2008/49/M-Kraus ''Joseph Kraus: Offen für das Unvorhersehbare.''] In: ''[Die Zeit]'', 27. November 2008, Nr. 49, abgerufen am 1. Januar 2009.</ref>

[[Fitxer:JMKraus1776.png|thumb|[[Schattenriss]] Joseph Martin Kraus aus seiner Göttinger Zeit]]
[[Fitxer:Buchen (Odenwald), Kellereistraße 27 20170622 003.jpg|thumb|[[Kurmainzische Kellerei Buchen (Odenwald)#Trunzerhaus|Trunzerhaus]], ehemalige Amtskellerei in Buchen (Odenwald)]]
Im Anschluss an diese Pause setzte Kraus sein Studium der Rechtswissenschaften 1776/1777 an der [[Georg-August-Universität Göttingen|Universität Göttingen]] fort.<ref>[http://www.sub.uni-goettingen.de/wir-ueber-uns/ausstellungen/bisherige-ausstellungen/joseph-martin-kraus/ ''Ausstellung: Joseph Martin Kraus, Leben und Werk.''] Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek, Göttingen 2006</ref> Zugleich schrieb er im Umfeld des ''[[Göttinger Hainbund]]es'' Gedichte, Dramen und weitere Oratorien.

Die Kontakte zu seinem schwedischen Kommilitonen [[Carl Stridsberg]] bewogen ihn, nach Schweden zu gehen. Am 26. April 1778 verließ er Göttingen und traf am 3. Juni 1778 in [[Stockholm]] ein. In der Zwischenzeit erschien in Frankfurt am Main seine Streitschrift ''Etwas von und über Musik: fürs Jahr 1777'', die bislang einzig nachweisbare musikästhetische Abhandlung des [[Sturm und Drang]].<ref>{{Literatur |Autor=Matthias Luserke |Hrsg= |Titel=Sturm und Drang. Autoren, Texte, Themen |Ort=Stuttgart |Datum=1997 |ISBN=978-3-15-017602-3 |Seiten=66}}</ref>

In Schweden dauerte es einige Zeit, bis Kraus erste Erfolge aufweisen konnte. Er lebte zunächst in Armut und musste des Öfteren seine Eltern um Unterstützung bitten. Erst mit der Uraufführung der Oper ''[[Proserpin]]'' im Jahr 1781 gelang ihm der Durchbruch. Kraus wurde zum zweiten Hofkapellmeister ernannt, bekam vom schwedischen König [[Gustav III. (Schweden)|Gustav III.]] ein jährliches Gehalt von 300 Dukaten und wurde, um die europäischen Theater kennenzulernen, auf eine Reise durch Europa geschickt, die er am 7. Oktober 1782 antrat. Auf dieser Reise, die ihn über [[Dresden]], [[Leipzig]], [[Erfurt]], [[Würzburg]] und [[Regensburg]] mit einem Abstecher zu seinen Eltern nach [[Wien]] führte, lernte er unter anderem [[Roman Hofstetter]], [[Joseph II. (HRR)|Kaiser Joseph II.]], [[Joseph Haydn]], [[Christoph Willibald Gluck]] und [[Antonio Salieri]], [[Johann Georg Albrechtsberger]] sowie den Fürsten [[Nikolaus I. Joseph Fürst Esterházy|Nikolaus Esterházy]] kennen. Hierbei entstand der Hauptteil seiner kammermusikalischen und symphonischen Werke. Kraus’ erste kompositorische Veröffentlichung, die sechs [[Streichquartett]]e Op. 1, die Gustav III. gewidmet sind, wurden 1784 durch den Verleger [[Johann Julius Hummel]] (Berlin/Amsterdam) herausgebracht. In ihnen setzt sich Kraus eindringlich, zum Teil auch ironisch und dekonstruierend, mit der durch Haydn geprägten Gattung auseinander.<ref>{{Literatur |Autor=Sascha Wegner |Hrsg=Ulf Bohmann, Benjamin Bunk, Elisabeth Johanna Koehn, Sascha Wegner und Paula Wojcik |Titel=„Ha! man muß die Gözen einmal beim Kopfe nehmen, sie beim Rumpfe schütteln und hohnlachen!“ Versuch über Musik und Aufklärung am Beispiel von Joseph Martin Kraus |Sammelwerk=Das Versprechen der Rationalität. Visionen und Revisionen der Aufklärung |Band= |Nummer= |Ort=München |Datum=2012 |ISBN=978-3-7705-5321-1 |Seiten=217–241}}</ref> Einige Symphonien, die unter anderem an den Höfen in Regensburg oder [[Esterháza]] aufgeführt wurden, tauchten unter anderem Namen in Pariser Sammeldrucken 1787 und 1788 auf, andere wurden durch den Wiener Verleger und Kopisten [[Johann Traeg]] handschriftlich in ganz Europa verbreitet.

Auf der Weiterreise<ref>s. [[Hartmut Biermann]]: ''Die italienische Reise des Joseph Martin Kraus : Anmerkungen eines Kunsthistorikers.'' In: Friedrich Wilhelm Riedel (Hrsg.): ''Joseph Martin Kraus und Italien – Beiträge zur Rezeption italienischer Kultur, Kunst und Musik im späten 18. Jahrhundert.'' München/Salzburg 1987. (''Studien zur Landes- und Sozialgeschichte der Musik'', Band 8). S. 18–26.</ref> über [[Triest]] und [[Venedig]] nach [[Bologna]] veranlasste der Komponist [[Giovanni Battista Martini]] die Anfertigung seines Porträts durch den Künstler [[Antonio Pomarolli]]. Gemeinsam mit König Gustav III., mit dem er unterwegs zusammentraf, reiste er nach [[Rom]] zu Papst [[Pius VI.]] weiter. Über [[Neapel]] gelangte er nach [[Paris]], wo er sich zwei Jahre lang aufhielt. Nach einem Abstecher nach [[London]], wo er an den Händel-"Commemoration"-Feierlichkeiten teilnahm, traf er im August 1786 ein letztes Mal mit seinen Eltern und Geschwistern zusammen, bevor er wieder nach Stockholm zurückkehrte.

In Schweden, wo er 1787 zum „Ordinarie Capellmästare“ und zum Direktor der Königlichen Musikakademie ernannt wurde, gehörte zu seinen Aufgaben neben der Komposition neuer Werke die Neuorganisation des Musik- und Theaterwesens. In seiner 1790 erschienenen Liedersammlung ''Fredmans epistlar'' widmete [[Carl Michael Bellman]] Kraus die Epistel Nr. 75 (''Skratta mina barn och vänner'').

[[Fitxer:Kraus grav.jpg|thumb|Das Grab von Joseph Martin Kraus am ''[[Brunnsviken]]'', Schweden]]
Am 16. März 1792 wurde auf Gustav III. während eines [[Kostümball|Maskenballes]]<ref>Nach [[Eugène Scribe]]s Werk ''Gustave III.'' für [[François Esprit Auber]] schrieb Verdi die Oper ''[[Un ballo in maschera]]''.</ref> in Kraus’ Anwesenheit ein [[Attentat]] verübt, wodurch der König lebensgefährlich verletzt wurde und wenige Tage später starb. Zu Kraus’ letzten Werken gehören die Trauersinfonie und die Trauerkantate, die anlässlich der Trauerfeierlichkeiten für Gustav III. aufgeführt wurden. Mit mehreren Arien, Ensembles, Chören und zwei umfangreichen Instrumentalsätzen, ausgeführt von 104 Mitwirkenden, bildet sie eine der umfassendsten Trauermusiken der Zeit.<ref>{{Literatur |Autor=Sascha Wegner |Hrsg=Axel Schröter in Zusammenarbeit mit Daniel Ortuño-Stühring |Titel=Zwischen Funeral- und Passionsmusik. Die Trauerkantate für Gustav III. von Joseph Martin Kraus |Sammelwerk=Musik, Politik, Ästhetik. Detlef Altenburg zum 65. Geburtstag |Band= |Nummer= |Ort=Sinzig |Datum=2012 |ISBN=978-3-89564-149-7 |Seiten=687–708}}</ref>

Kraus soll so erschüttert vom Tod „seines“ Königs gewesen sein, dass er sich, nachdem er, schon schwer krank, die ''[[Symphonie funèbre]]''<ref>{{Literatur |Autor=Sascha Wegner |Hrsg= |Titel=Symphonien aus dem Geiste der Vokalmusik. Zur Finalgestaltung in der Symphonik im 18. und frühen 19. Jahrhundert |Ort=Stuttgart |Datum=2018 |ISBN=978-3-476-04615-4 |Seiten=1-40}}</ref> geschrieben und uraufgeführt hatte, nicht mehr von dieser Anstrengung erholte. Am 15. Dezember 1792 starb er in Stockholm an [[Tuberkulose]], an der er bereits seit seiner Studentenzeit gelitten hatte. Kraus’ sterbliche Überreste liegen auf der Tivoli-Halbinsel am See [[Brunnsviken]] nördlich von Stockholm begraben. 1846 errichtete man dort ein Grabmonument mit der Aufschrift: ''Här det jordiska af Kraus, det himmelska levfer i hans toner'' („Hier [liegt] das Irdische von Kraus, das Himmlische lebt in seinen Klängen“).



== Referències ==
== Referències ==

Revisió del 11:18, 7 maig 2020

Infotaula de personaJoseph Martin Kraus

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Biografia
Naixement20 juny 1756 Modifica el valor a Wikidata
Miltenberg (Sacre Imperi Romanogermànic) Modifica el valor a Wikidata
Mort15 desembre 1792 Modifica el valor a Wikidata (36 anys)
Estocolm (Suècia) Modifica el valor a Wikidata
Causa de mortCauses naturals Modifica el valor a Wikidata (Tuberculosi Modifica el valor a Wikidata)
SepulturaTivoliparken, Solna (en) Tradueix, Tonsättaren Joseph Martin Kraus grav 59° 22′ 29″ N, 18° 01′ 47″ E / 59.374701°N,18.02984°E / 59.374701; 18.02984 Modifica el valor a Wikidata
Mestre de capella
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Dades personals
FormacióUniversitat de Magúncia
Universitat d'Erfurt Modifica el valor a Wikidata
Activitat
Ocupaciócompositor, professor d'universitat, poeta advocat, director d'orquestra, coreògraf, crític musical Modifica el valor a Wikidata
Activitat? – 1792 Modifica el valor a Wikidata
OcupadorReial Acadèmia Sueca de Música Modifica el valor a Wikidata
Membre de
GènereÒpera i simfonia Modifica el valor a Wikidata
ProfessorsJohann Christian Kittel i Alexander Keck (en) Tradueix Modifica el valor a Wikidata
AlumnesJohn Wikmanson Modifica el valor a Wikidata

Spotify: 5Sh5bcsXTZJZlRgIrK1NxW Musicbrainz: 5af39af1-d187-4bf8-8da8-ae841f853ffe Lieder.net: 7713Songkick: 35585 Discogs: 1662768 IMSLP: Category:Kraus,_Joseph_Martin Allmusic: mn0001356712 Find a Grave: 22202023 Modifica el valor a Wikidata

Joseph Martin Kraus (Miltenberg, 20 de juny de 1756 - Estocolm, 15 de desembre de 1792) fou un compositor alemany-suec de l'època clàssica, mestre de capella a la cort del rei suec Gustau III de Suècia. i director de la Reial Acadèmia Sueca de Música.

Biografia

Geburtshaus in Miltenberg
Denkmal in der Geburtsstadt Miltenberg

Joseph Martin Kraus, Sohn des kurmainzischen Beamten Joseph Bernhard Kraus und der Anna Dorothea geb. Schmidt, wurde in Miltenberg geboren. Er verbrachte die ersten drei Lebensjahre in Amorbach, wo der Vater zunächst Stadtschreiber war. 1761 zog die Familie nach einer kurzen Zeit in Osterburken nach Buchen (Odenwald), wo der Vater die Stellung des kurmainzischen Amtskellers erhielt. Joseph Martin Kraus ließ bereits als Schüler eine deutliche musikalische Begabung erkennen, die durch den Rektor der Buchener Lateinschule, Georg Joseph Pfister (1730–1807), und den Kantor Bernhard Franz Wendler (1702–1782) gefördert wurde. 1768 kam Joseph Martin Kraus nach Mannheim, wo er das Jesuitengymnasium und das Musikseminar besuchte und besonders durch die Patres Alexander Keck (1724–1804) und Anton Klein (1748–1810) eine gute Ausbildung in Musik genoss.

Anfang 1773 begann Kraus – wohl auf Wunsch seines Vaters – ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Mainz. Noch im gleichen Jahr wechselte er an die Universität Erfurt, um seine Studien dort fortzusetzen. Während des Studiums beschäftigte er sich auch intensiv mit Musik. Im November 1775 musste er seine Studien aufgrund eines Verleumdungsprozesses gegen seinen Vater für ein Jahr unterbrechen. In dieser Zeit schrieb er den Tolon, ein Trauerspiel in drei Akten, und er komponierte kirchenmusikalische Werke wie ein Requiem, ein Te Deum, zwei Oratorien (Die Geburt Jesu und Der Tod Jesu) und die Motette Fracto Demum Sacramento.[1]

Schattenriss Joseph Martin Kraus aus seiner Göttinger Zeit
Trunzerhaus, ehemalige Amtskellerei in Buchen (Odenwald)

Im Anschluss an diese Pause setzte Kraus sein Studium der Rechtswissenschaften 1776/1777 an der Universität Göttingen fort.[2] Zugleich schrieb er im Umfeld des Göttinger Hainbundes Gedichte, Dramen und weitere Oratorien.

Die Kontakte zu seinem schwedischen Kommilitonen Carl Stridsberg bewogen ihn, nach Schweden zu gehen. Am 26. April 1778 verließ er Göttingen und traf am 3. Juni 1778 in Stockholm ein. In der Zwischenzeit erschien in Frankfurt am Main seine Streitschrift Etwas von und über Musik: fürs Jahr 1777, die bislang einzig nachweisbare musikästhetische Abhandlung des Sturm und Drang.[3]

In Schweden dauerte es einige Zeit, bis Kraus erste Erfolge aufweisen konnte. Er lebte zunächst in Armut und musste des Öfteren seine Eltern um Unterstützung bitten. Erst mit der Uraufführung der Oper Proserpin im Jahr 1781 gelang ihm der Durchbruch. Kraus wurde zum zweiten Hofkapellmeister ernannt, bekam vom schwedischen König Gustav III. ein jährliches Gehalt von 300 Dukaten und wurde, um die europäischen Theater kennenzulernen, auf eine Reise durch Europa geschickt, die er am 7. Oktober 1782 antrat. Auf dieser Reise, die ihn über Dresden, Leipzig, Erfurt, Würzburg und Regensburg mit einem Abstecher zu seinen Eltern nach Wien führte, lernte er unter anderem Roman Hofstetter, Kaiser Joseph II., Joseph Haydn, Christoph Willibald Gluck und Antonio Salieri, Johann Georg Albrechtsberger sowie den Fürsten Nikolaus Esterházy kennen. Hierbei entstand der Hauptteil seiner kammermusikalischen und symphonischen Werke. Kraus’ erste kompositorische Veröffentlichung, die sechs Streichquartette Op. 1, die Gustav III. gewidmet sind, wurden 1784 durch den Verleger Johann Julius Hummel (Berlin/Amsterdam) herausgebracht. In ihnen setzt sich Kraus eindringlich, zum Teil auch ironisch und dekonstruierend, mit der durch Haydn geprägten Gattung auseinander.[4] Einige Symphonien, die unter anderem an den Höfen in Regensburg oder Esterháza aufgeführt wurden, tauchten unter anderem Namen in Pariser Sammeldrucken 1787 und 1788 auf, andere wurden durch den Wiener Verleger und Kopisten Johann Traeg handschriftlich in ganz Europa verbreitet.

Auf der Weiterreise[5] über Triest und Venedig nach Bologna veranlasste der Komponist Giovanni Battista Martini die Anfertigung seines Porträts durch den Künstler Antonio Pomarolli. Gemeinsam mit König Gustav III., mit dem er unterwegs zusammentraf, reiste er nach Rom zu Papst Pius VI. weiter. Über Neapel gelangte er nach Paris, wo er sich zwei Jahre lang aufhielt. Nach einem Abstecher nach London, wo er an den Händel-"Commemoration"-Feierlichkeiten teilnahm, traf er im August 1786 ein letztes Mal mit seinen Eltern und Geschwistern zusammen, bevor er wieder nach Stockholm zurückkehrte.

In Schweden, wo er 1787 zum „Ordinarie Capellmästare“ und zum Direktor der Königlichen Musikakademie ernannt wurde, gehörte zu seinen Aufgaben neben der Komposition neuer Werke die Neuorganisation des Musik- und Theaterwesens. In seiner 1790 erschienenen Liedersammlung Fredmans epistlar widmete Carl Michael Bellman Kraus die Epistel Nr. 75 (Skratta mina barn och vänner).

Das Grab von Joseph Martin Kraus am Brunnsviken, Schweden

Am 16. März 1792 wurde auf Gustav III. während eines Maskenballes[6] in Kraus’ Anwesenheit ein Attentat verübt, wodurch der König lebensgefährlich verletzt wurde und wenige Tage später starb. Zu Kraus’ letzten Werken gehören die Trauersinfonie und die Trauerkantate, die anlässlich der Trauerfeierlichkeiten für Gustav III. aufgeführt wurden. Mit mehreren Arien, Ensembles, Chören und zwei umfangreichen Instrumentalsätzen, ausgeführt von 104 Mitwirkenden, bildet sie eine der umfassendsten Trauermusiken der Zeit.[7]

Kraus soll so erschüttert vom Tod „seines“ Königs gewesen sein, dass er sich, nachdem er, schon schwer krank, die Symphonie funèbre[8] geschrieben und uraufgeführt hatte, nicht mehr von dieser Anstrengung erholte. Am 15. Dezember 1792 starb er in Stockholm an Tuberkulose, an der er bereits seit seiner Studentenzeit gelitten hatte. Kraus’ sterbliche Überreste liegen auf der Tivoli-Halbinsel am See Brunnsviken nördlich von Stockholm begraben. 1846 errichtete man dort ein Grabmonument mit der Aufschrift: Här det jordiska af Kraus, det himmelska levfer i hans toner („Hier [liegt] das Irdische von Kraus, das Himmlische lebt in seinen Klängen“).


Referències

  1. Joseph Kraus: Offen für das Unvorhersehbare. In: [Die Zeit], 27. November 2008, Nr. 49, abgerufen am 1. Januar 2009.
  2. Ausstellung: Joseph Martin Kraus, Leben und Werk. Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek, Göttingen 2006
  3. Plantilla:Literatur
  4. Plantilla:Literatur
  5. s. Hartmut Biermann: Die italienische Reise des Joseph Martin Kraus : Anmerkungen eines Kunsthistorikers. In: Friedrich Wilhelm Riedel (Hrsg.): Joseph Martin Kraus und Italien – Beiträge zur Rezeption italienischer Kultur, Kunst und Musik im späten 18. Jahrhundert. München/Salzburg 1987. (Studien zur Landes- und Sozialgeschichte der Musik, Band 8). S. 18–26.
  6. Nach Eugène Scribes Werk Gustave III. für François Esprit Auber schrieb Verdi die Oper Un ballo in maschera.
  7. Plantilla:Literatur
  8. Plantilla:Literatur

Enllaços externs